Neujahrsempfang der Stadt Bürgel mit über 150 Gästen im Rathaus

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Nachdem ein Bild vom Bürgeler Markt von Wolfgang Bräutigam im Lichthof enthüllt und mit Sekt auf das Jahr 2017 angestoßen wurde, folgten Redebeiträge von Bürgermeister Johann Waschnewski, Schuldirektor Dirk Hänse und Landrat Andreas Heller. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Kreismusikschule und einer Schülerin aus der Gemeinschaftsschule Bürgel. Fotos von Björn Roddeck und Hendrik Bengs

  

Bürgeler Neujahrsempfang: „Schule endlich sanieren und Standorte vereinen“

Zum Neujahrsempfang der Stadt Bürgel waren etwa 150 Gäste vor Ort. Ein wesentliches Thema war die Schulinfrastruktur.

Bürgel. Mit Violinen- und Klaviermusik ist der Neujahrsempfang der Stadt Bürgel am Sonnabendvormittag im Lichthof des Rathauses eröffnet worden. „Ich freue mich sehr, dass wir ins Gespräch kommen können, weil es in diesem Jahr auf gemeinschaftliches Handeln ankommt. Es geht um unser ­Gemeinwesen, unsere Gemeinschaft und ins­besondere auch um unsere Gemeinschaftsschule“, sagte Bürgermeister Johann Waschnewski (CDU).

Etwa 150 Gäste waren ­seiner und der Einladung der Mitar­beiter der Bürgeler Stadtver­waltung gefolgt. Unter den Teilnehmern waren neben Landrat Andreas Heller (CDU), Mitglied des Thüringer Landtages Mike Huster (Linke), sowie viele Bürgermeister aus dem Kreis, Mitglieder des Kreistages und des Bürgeler Stadtrates, Vertreter von Firmen, Banken, Behörden, Verbänden, öffentlichen Einrichtungen und natürlich auch von Vereinen.

  

Hobbykünstler schenkt Stadt ein Bild fürs Rathaus

Gleich zu Beginn der Veran­staltung konnte Johann Waschnewski ein zunächst hinter ­weißem Stoff verborgenes Bild enthüllen, das eine Stadtansicht zeigt, die für Bürgel prägnant ist: den ­Bürgeler Marktplatz mit Blick auf das Rathaus und einige Neben­gebäude.

Das Bild schenkte Hobby­maler Wolfgang Bräutigam aus Gniebsdorf der Stadt. Für seine Arbeit ist im Lichthof des Rathauses ein passender Platz gefunden worden. Sein Werk hat Wolfgang Bräutigam – der erst im vergangenen Jahr für seine besonderen ehrenamt­lichen Verdienste mit der Ehrennadel der Stadt Bürgel in Gold ausgezeichnet worden war – künstlerisch frei gestaltet. Mit seiner eigenen Version, die in mancherlei Hinsicht von der Realität abweicht, hat der Gniebsdorfer auch die in der Stadt immer wieder aufkeimende Diskussion um die Gestaltung des Marktplatzes auf positive Weise angeregt.

Nach der Enthüllung, den Neujahrswünschen und dem obligatorischen Sektanstoß ergriff der Bürgermeister erneut das Wort. Er blickte auf das vergangene Jahr zurück und gab einen Ausblick auf das aktuelle. Er informierte, dass der Haushalt für Bürgel für das Jahr 2017 bereits aufgestellt ist. „Wir warten jetzt auf die Würdigung, um früh­zeitig weitere Instandsetzungsarbeiten ausschreiben zu können“, sagte er. Diese sollten 2017 verstärkt in den Ortsteilen erfolgen und beträfen unter anderem die Sicherung der Löschwasserversorgung, die Sanierung von Gemeindestraßen sowie die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED mit Kommunal-Investitionsmitteln.

Zudem betonte der Bürgermeister, dass der Kreishaushalt – wenn er denn einmal beschlossen ist – für weitere Zukunftsinvestitionen in Bürgel und ihren Ortsteilen wichtig ist, wie den flächendeckenden Ausbau mit schnellem Internet, die Sanierung der Kreisstraße 157 in Taupadel und die Kreisstraße 158 nach Poxdorf sowie für die Sanierung der Thüringer Gemeinschaftsschule Bürgel und für das Keramik-Museum der Stadt.

  

Schulen endlich an einem Standort vereinen

Zum Thema Gebietsreform äußerte sich Waschnewski wie folgt: „Die Stadt Bürgel hat seit ihrem Bestehen, seit dem Jahr 1234, vieles überstanden. Aber nach dem Vorschaltgesetz zur Gebiets­reform mit der Abschaffung der Verwaltungsgemeinschaften und erfüllenden Gemeinden mache ich mir große Sorgen um die kommunale Selbstverwaltung und das Grundzentrum Bürgel, welches als zentraler Ort im Landesentwicklungsplan Thüringen 2025 fest verankert ist und eine eigenständige Entwicklungsperspektive braucht. Die Grundzentren müssen zur Grundversorgung im ländlichen Raum erhalten bleiben und dürfen nicht zur Stärkung der Mittel- und Oberzentren geopfert werden“, betonte Bürgels Bürgermeister.

Nach seinen Worten folgten weitere musikalische Beiträge von Schülern der Kreismusikschule sowie einer Schülerin der Thüringer Gemeinschaftsschule Bürgel.

Der Leiter dieser Schule, Dirk Hänse, war es schließlich auch, der ebenfalls einen Redebeitrag leistete. Er informierte, dass sich die Anzahl der Schüler an seiner Schule von 200 auf derzeit 390 Schüler deutlich erhöht habe. Hänse betonte, dass die Bürgeler Schule und die Thalbürgeler Grundschule endlich an einem Standort vereint werden müssen – und dass damit auch zwingend mit der Sanierung des alten Schulgebäudes in Bürgel begonnen werden muss. Diese Maßnahmen seien für die Entwicklung der Gemeinschaftsschule wesentlich. Denn nur dann könne er beispielsweise auch in Jena Werbung für seine Bildungseinrichtung machen, sagte Hänse.

Auch Landrat Andreas Heller griff als dritter Redner im Bunde die Bürgeler Schulinfrastruktur auf und pflichtete Hänse in seiner Argumentation bei. Er verwies darauf, dass gerade die Schule zu einem der wesent­lichen Standortfaktoren Bürgels zähle.

Zudem betonte Heller, dass Bürgel Grundzentrum ist – und es auch bleiben müsse. Er lobte Waschnewski und die Mitarbeiter der Stadtver­waltung Bürgel, dass trotz der ­finanziellen Schwierigkeiten Probleme aufgegriffen und angegangen werden.

Etwa 50 Minuten dauerte der offizielle Teil des Neujahrsempfangs, bevor das Buffet im mit Tulpen und Primeln geschmückten Rathaussaal „gestürmt“ werden konnte.

Ute Flamich | OTZ Eisenberg | 30.01.2017