Bürgel sieht sich auf einem guten Weg
Bürgermeister Johann Waschnewski verweist bei Neujahrsempfang auf das bislang Erreichte.
Bürgel. Schon die Eröffnung des Neujahrsempfanges am Sonnabendvormittag im Rathaussaal zeugte von Aufbruchstimmung in der Stadt: Überraschte man doch die Gäste mit einem Imagefilm über Bürgel, den Björn Roddeck gedreht hat. Das Töpferhandwerk, der weit über die Thüringer Landesgrenzen hinaus bekannte Töpfermarkt, die Arbeit in den Vereinen, der Blick auf historische Sehenswürdigkeiten und die einmalige Landschaft, in der die Töpferstadt eingebettet liegt – Bürgel, so lautete die Botschaft des Filmes, ist eine prosperierende Stadt im ländlichen Raum, die sich nicht hinter anderen verstecken muss.
Bürgermeister Johann Waschnewski (CDU) wusste in seiner Rede viel über das bislang Erreichte zu berichten: Angefangen vom Start für den Neubau der Gemeinschaftsschule Bürgel – mit 7,6 Millionen Euro eine der größten Investitionsmaßnahmen des Landkreises Saale-Holzland in den vergangenen Jahren – bis hin zum Straßenbau und der Sanierung des Daches der Klosterscheune in Thalbürgel reichte seine Aufzählung. „2017 hatten wir relativ viele Baustellen“, verwies er auf den Neubau der Bundesstraße zwischen Rodigast und Gniebsdorf und auf die zahlreichen Arbeiten an den im Gemeindegebiet befindlichen Kreisstraßen sowie den innerörtlichen Straßen selbst. „Auch an der Marktwestseite sind wir mit der Deckenerneuerung vorangekommen.“
40 000 Euro investierte die Stadt in den Erhalt des Jugendklubs, der demnächst wieder bezogen werden soll. Tausende Euro flossen auch in die Erneuerung der Löschwasserversorgung in den Ortsteilen Rodigast und Hohendorf. „Taupadel soll in diesem Jahr eine Zisterne bekommen.“ Die Investitionen in den Brandschutz seien elementar für Bürgel, betonte Waschnewski. Bilde doch eine sichere Löschwasserversorgung die Grundlage, dass die Entwicklung in den Orten weitergehen könne, dass neue Häuser gebaut werden können und die Wirtschaft investiere. Geld nahm die Stadt auch für die Feuerwehr in die Hand. Neue Helme wurden angeschafft, die Sektionaltore des Feuerwehrgerätehauses erneuert und eine Wärmebildkamera angeschafft. Mit dieser können die Kameraden der Stützpunktwehr Glutnester bei einem Brand aufspüren.
Waschnewski sagte weiter, der Standort Bürgel profitiere von einer überaus guten Verkehrsanbindung und von der guten wirtschaftlichen Entwicklung. „Die Tendenz geht in Richtung Vollbeschäftigung.“
Dass Bürgel ein attraktiver Wohnstandort sei, dies würde die Entwicklung der Einwohnerzahlen belegen. „Wir gewinnen jedes Jahr zwischen 10 und 20 Einwohner dazu.“ Viele junge Familien aus Jena wüssten die Vorzüge in einer kleinen Stadt wie Bürgel zu schätzen.
Kritisch sah der Bürgermeister die Auswirkungen der zunehmenden Flexibilisierung in der Arbeitswelt. Dies habe erhebliche Auswirkungen auf die Jugendarbeit und die Arbeit in den Vereinen insgesamt. An die Einwohner appellierte Waschnewski, die Arbeit der Vereine mehr wertzuschätzen. „Bitte gehen Sie zu den Veranstaltungen hin.“ Das Bewahren von Traditionen und Bräuchen gelinge nur, wenn alle mitmachen würden. Das Miteinander, das den ländlichen Raum so unverwechselbar mache, dürfe man nicht in Gefahr bringen.
Auf das neue Jahr blickte Waschnewski optimistisch. „Eines ist sicher, die Arbeit geht uns nicht aus“, verwies er auf den Schulneubau oder den Breitbandausbau.
Landrat Andreas Heller (CDU) dankte dem Bürgeler Bürgermeister für seinen Optimismus. Das Grundzentrum Bürgel befinde sich auf einem sehr guten Weg, schätzte Heller in seiner Rede ein.
Mit Blick auf die Verwüstungen, die Orkantief „Friederike“ hinterlassen hat, dankte der Landrat allen Feuerwehrleuten für deren Einsatzbereitschaft.
Quelle: OTZ Saale-Holzland / Frank Kalla / 29.01.2018